Archiv für die Kategorie „Geschichte & Kultur“
Bye bye Azure Window – Eine Hommage an Gozos ehemaliges Wahrzeichen
Wie ihr als Malta-Fans sicherlich mitbekommen habt, ist im vergangenen Monat mit dem Azure Window eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel Gozo und auch des gesamten Landes Malta eingestürzt. Der Felsbogen, der vor mehreren Millionen Jahren durch die Naturgewalten entstand, fiel jüngst selbst eben diesen zum Opfer. Für uns als eifrige Malta-Blogger ist dies Grund genug, einen Blick auf die Geschichte des markanten „blauen Fensters“ zu werfen.
Als „Azure Window“ bezeichnete man bis vor einem Monat die Überreste einer ehemaligen Höhle, die nach ihrem Einsturz den berühmten Felsen vor Gozos Westküste „zurückließ“. Das unter euch Malta-Reisenden besonders beliebte Foto- und Postkartenmotiv musste allerdings in den vergangen Jahrzehnten den Wetterkapriolen, dem Wellengang und auch dem Touristenansturm Tribut zollen und verlor nach und nach immer mehr an Dicke. Selbst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die in Relation zur gesamten Existenz des Torbogens gerade einmal einen „Wimpernschlag“ her sind, war die Decke der Felsformation noch deutlich ausgeprägter, wie verschiedene Fotos belegen.
Doch die zunehmenden Touristenströme und die durch den Klimawandel immer stärker werdenden Extrem-Wettereignisse schadeten dem Azure Window immens, sodass es bereits 2012 zu einem größeren Felsabbruch kam. Das „blaue Fenster“ verlor damals sogar so viel Material, dass das Geröll vom Meeresboden fast bis zur Wasseroberfläche ragte. Dieser Umstand sorgte für ein Umdenken in der maltesischen Politik, die kurz nach dem partiellen Einsturz ein Betretungsverbot erließ. Dieses wurde von den Besuchern Gozos jedoch des Öfteren ignoriert, sodass dem Felsbogen weiterhin Schaden zugefügt wurde.
Das wurde ihm jüngst zum Verhängnis, denn nach Jahren der menschengeschaffenen und natürlich bedingten Erosion war der Felsen nicht mehr stabil genug, um einem weiteren Unwetter zu trotzen und stürzte am 8. März vollständig ein.
Den Maltesern bleibt somit nur noch die Erinnerung an eines ihrer bekanntesten Wahrzeichen. Dass der 8. März 2017 kein Tag wie jeder andere in Maltas Geschichte war, zeigt auch der Tweet von Maltas Oppositionsführer Simon Busuttil, der dem Azure Window über Twitter „die letzte Ehre“ erwies:
This is a sad day for
#Malta. We have just lost an icon of our country’s natural beauty.
Als Malta-Fans verfügt ihr hoffentlich bereits über ein paar Schnappschüsse des Felsentors, sodass auch ihr euch bei Bedarf dieses immer in Erinnerung rufen könnt! Ansonsten gilt, dass Malta natürlich auch über zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten verfügt und sich ein Besuch des Inselstaats immer lohnt – egal ob mit oder ohne Azure Window.
Malta: großartige Insel für einen Kurzurlaub
Gerade im Winter, wenn es hierzulande trübe und ungemütlich ist, kommt bei vielen der Wunsch auf, in den sonnigen Süden zu entfliehen. Wer damit nicht bis zum Jahresurlaub warten möchte, findet in Malta ein ideales Ziel für einen spontanen Kurzurlaub. Der kleine Inselstaat im Mittelmeer punktet nicht nur mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, sondern auch mit ganzjährig angenehmen Temperaturen. Da Sie dabei von den günstigen Nebensaison-Preisen profitieren können, wie auch auf www.kurzurlaubspezialist.com dargestellt wird, steht diese kurze Auszeit auch nicht einer weiteren Reise im Sommer entgegen.
Eintauchen in die Geschichte
Viele Jahrhunderte befand sich die kleine Inselgruppe, die aus der Hauptinsel Malta sowie den kleineren Schwesterinseln Gozo und Comino besteht, unter der Herrschaft der Malteserritter. Dies wird besonders deutlich in der charmanten Hauptstadt Valletta, deren Altstadt noch heute von den alten Festungsanlagen umschlossen ist. Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten, die ausgezeichneten Shopping-Möglichkeiten sowie die lebhaften Märkte und gemütlichen kleinen Restaurants lassen sie zu einem perfekten Ziel für eine Städtereise werden. Aber auch in den anderen Teilen der Insel finden Besucher zahlreiche Zeugnisse der wechselvollen Geschichte des kleinen Landes zwischen Afrika und Italien. Vor allem die einzigartigen Tempel aus der Steinzeit sind einen Besuch wert.
Naturwunder im Mittelmeer
Obwohl Malta vergleichsweise dicht besiedelt ist, sind abseits der Hauptstadt und der romantischen Dörfer viele Gegenden erhalten geblieben, die insbesondere in der Nebensaison praktisch menschenleer sind und über eine einzigartige Natur verfügen. Wanderfreunde können hier während eines Kurzurlaubs Pflanzen und Tiere entdecken, die es nirgendwo sonst gibt. Wirklich beeindruckend sind aber die Küstenformationen wie das „Blaue Fenster“ genannte gewaltige Felsentor auf Gozo. Aber auch einfach nur entspannen lässt es sich auf Malta ganz wunderbar, denn mehrere hervorragend gepflegte Strände laden zum Baden und Sonnen ein.
21.9. – Maltas Tag der Unabhängigkeit
Aufgrund der Aktualität möchten wir euch über den vermutlich wichtigsten Tag in Maltas Geschichte informieren: Den Tag der Unabhängigkeit, welcher bis heute jährlich am 21. September auf der gesamten Inselgruppe ausschweifend gefeiert wird und als offizieller Nationalfeiertag gilt.
Gestern vor 52 Jahren wurde die ehemalige Kolonie Malta vom Britischen Königreich in die Unabhängigkeit entlassen und gilt seitdem als eigenständiger Staat, welcher auf seine „Indipendenza“ äußerst stolz ist. Deshalb wird auch heute noch jedes Jahr in der Nacht vom 20. auf den 21. September dem Moment gedacht, als auf dem Archipel die britischen Flaggen abgenommen und die maltesischen gehisst wurden.
Der Feiertag ist sogar von so großer internationaler Bedeutung, dass sich selbst der US-amerikanische Außenminister John Kerry jüngst mit der folgenden Botschaft an das maltesische Volk wandte:
„On behalf of President Obama and the American people, I send my best wishes to the people of Malta as you mark the 52nd anniversary of your nation’s independence on September 21. […] Please accept my warmest congratulations as you celebrate this special day.“ (Times of Malta 21.09.2016).
Während die Feierlichkeiten in der Vergangenheit übrigens immer größtenteils in Floriana abgehalten wurden, diente dieses Jahr das Stadttor Vallettas als Kulisse und verlieh dem Nationalfeiertag einen würdigen Rahmen.
Wir hoffen, dass alle Malteser gestern einen wunderschönen Tag hatten und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wenn es am 21.09.2017 heißt: 53 Jahre Malta!
Literatur:
Times of Malta 21.09.2016: http://www.timesofmalta.com/articles/view/20160921/local/john-kerrys-message-for-maltas-independence-day.625703
Reisebericht eines Malta-Urlaubers
Wir freuen uns, dass wir an dieser Stelle einen Gastbeitrag des Malta-Urlaubers Christian Z. veröffentlichen dürfen. Christian, 32 Jahre alt, war dieses Jahr über Ostern auf Malta und teilt uns im folgenden Artikel mit, was er während dieser Zeit auf der Inselgruppe alles erlebt hat.
Als großer Reisefan habe ich bereits sämtliche Kontinente und auch eine Vielzahl an Ländern bereist. Doch untypischerweise fehlte ausgerechnet ein Staat auf meiner Liste, der eigentlich fast vor unserer Haustüre und nur zwei Flugstunden entfernt von Deutschland liegt: Malta. Während ich bereits äußerst abgelegene Regionen wie Feuerland oder das australische Outback besucht habe, habe ich es bis dato tatsächlich nie auf die kleine Inselgruppe im Mittelmeer geschafft. Um diese Lücke endlich zu schließen, entschied ich mich deshalb Anfang des Jahres dazu, über Ostern für ein paar Tage nach Malta zu reisen.
Im Vorfeld meines Urlaubs informierte ich mich natürlich ausführlich über die Sehenswürdigkeiten des kleinsten EU-Staats, aber dennoch konnte ich mich nicht dem Gefühl entziehen, dass das kleine Land zügig und ohne große Überraschungen zu erkunden sein würde. Deshalb war meine Gefühlslage am Gründonnerstag vorm Abflug auch etwas gemischt: Auf der einen Seite Vorfreude darüber, dass ich nun endlich das letzte Land der „Rubbel-Karte“ meiner bereisten Länder in Europa freimachen kann, aber auf der anderen Seite auch die Befürchtung, mich auf Malta nach kurzer Zeit zu langweilen.
Malta als Partydestination
Nach der Ankunft habe ich zuerst mein Hotelzimmer in Sliema an der Ostküste des Landes bezogen und anschließend gleich die Innenstadt genauer unter die Lupe genommen. Und ich kann euch sagen: Sliema wurde seinem Ruf als eines der bedeutendsten Touristenzentren auf Malta absolut gerecht! Die zahlreichen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gepaart mit der überaus schönen Architektur haben mich voll in ihren Bann gezogen. Abends habe ich dann einen Abstecher in das berüchtigte Partyviertel Paceville der Nachbarstadt St Julians gewagt. Auch wenn ich mit über 30 eigentlich nicht mehr in dem Alter bin, die Nächte durchzutanzen, haben mich die zahlreichen Informationen hierüber im Internet neugierig gemacht. Im Nachhinein kann ich euch an dieser Stelle Folgendes erzählen: Die Malteser sind absolute Feierbiester und wissen definitiv, wie man die Nacht zum Tag macht.
Viele Sehenswürdigkeiten in Valletta
Am nächsten Morgen bin ich dann folgerichtig mit einem ziemlich großen Kater und immer noch etwas benebelt in meinem Hotelzimmer aufgewacht und nach einem Katerfrühstück mit der Fähre von Sliema in die Insel-Hauptstadt Valletta gefahren. Die europäische Kulturhauptstadt 2018, die praktisch komplett fußläufig zu erkunden ist, bietet trotz der geringen Größe viele Sehenswürdigkeiten, die bereits hier zusammengefasst wurden. Nach einem schönen Tag bin ich abends wieder mit der Fähre zurück nach Sliema gefahren und habe mir etwas mehr Schlaf gegönnt als in der Nacht zuvor.
Gozo und Comino – hier ist alles eine Nummer kleiner
Am nächsten Tag stand nämlich der Trip nach Gozo auf dem Programm – die etwas ruhigere und kleinere Schwesterinsel Maltas. Dort ist mit dem steinernen Torbogen „Azure Window“ übrigens eines der wichtigsten Wahrzeiten des Landes beheimatet – ein Besuch dessen ist Pflicht für jeden Malta-Urlauber. Aber auch der Hauptort Victoria lädt mit seiner malerischen Atmosphäre und seinen engen Gassen zum Flanieren ein, sodass die Zeit wirklich schnell verging.
Am Tag der Abreise ließ ich es mir aber nicht nehmen, vor Abflug am Abend noch einen Abstecher auf das kleine Inselchen Comino zu wagen, da diese die berühmte „blaue Lagune“ beherbergt. Diese bilderbuchartige Szenerie wollte ich unbedingt mit eigenen Augen sehen und ich kann festhalten, dass es wirklich ein wundervoller Anblick war.
Fazit: Auf Malta wird es nie langweilig
Letzten Endes muss ich zugeben, dass ich wirklich überrascht war, wie viel ich auf Malta erlebt habe und dass mir zu keiner Zeit langweilig war. Wäre ich im Sommer auf die Inselgruppe gereist, hätte ich es auch durchaus noch etwas länger ausgehalten, da dann natürlich auch die zahlreichen Strände des Landes beliebte Ziele darstellen und nichts gegen einige Tage zusätzlichen Badeurlaub gesprochen hätten. Ich kann somit eine Reise nach Malta wirklich jedem empfehlen, da es dort in sämtlichen Bereichen viel zu erleben und zu erkunden gibt! Und meine Europakarte ist nun auch endlich komplett freigerubbelt.
Maltas bewegte Geschichte sorgt für zahlreiche Feiertage
Dass es auf Malta viel zu feiern gibt und die Malteser generell ein feierwütiges Volk sind, haben wir euch vor einiger Zeit bereits mit diesem Artikel bewiesen. Doch auch an den sage und schreibe fünf Nationalfeiertagen, die die Insulaner jährlich zelebrieren, ist die Feierlust der Malteser zu erkennen. Die fünf Feiertage sind:
• 31. März: Freiheitstag
Obwohl Malta bereits 1964 Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte, waren noch bis 1979 britische Truppen auf der Inselgruppe stationiert. Grund genug für die Malteser, deren endgültigen Abzug Ende März 1979 noch heute Jahr für Jahr als „Freiheitstag“ gebührend zu feiern. Die Unabhängigkeit Maltas existiert seit diesem Tag somit nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität.
• 7. Juni: Sette Giugno (italienisch für „Siebter Juni“)
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs stieg die Arbeitslosigkeit auf Malta aufgrund von Entlassungen des Militärs deutlich an und daraus resultierend die Unzufriedenheit innerhalb der maltesischen Bevölkerung. Diese hatte den Wunsch nach mehr Selbstbestimmung und weniger Einfluss der britischen Besatzer, sodass es am 7. Juni 1919 im Rahmen einer Demonstration zu einem tragischen Zwischenfall kam. Bei Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und dem Militär kamen vier Malteser ums Leben. Um den getöteten Landsleuten zu gedenken, wird auf Malta heutzutage noch immer der Tag des „Sette-Giugno-Aufstands“ gefeiert.
• 8. September: Victory Day
Dieser Feiertag geht sogar auf mehrere bedeutende Ereignisse der maltesischen Geschichte zurück. Zum einen auf das Ende der türkischen Belagerung Maltas 1565 und zum anderen auf den Aufstand gegen die französischen Truppen 1800 sowie die deutsch-italienische Blockade im 2. Weltkrieg. Der Victory Day wird jährlich zusammen mit Marias Geburt am 8. September gefeiert.
• 21. September: Independence Day
Der zweifelsfrei größte Tag in Maltas Geschichte wird aber seit 1964 immer am 21. September gefeiert, denn nach 164 Jahren Zugehörigkeit zum British Commonwealth erlangte Malta damals die Unabhängigkeit. Noch heute wird dieser wichtige Moment in der Geschichte des kleinen Landes gebührend gefeiert. Über Maltas „Indipendenza“ haben wir euch an dieser Stelle übrigens schon einmal genauer informiert.
• 13. Dezember: Tag der Republik
1974 wurde am 13. Dezember auf Malta eine neue Verfassung ausgerufen, wodurch der Staat zur „parlamentarischen Republik“ wurde. Dies war gleichbedeutend mit der Ablösung der Queen als Staatsoberhaupt und dem neugeschaffenen Posten des maltesischen Ministerpräsidenten. In Folge dessen verließen am 31. März 1979 die britischen Truppen endgültig das Land, womit wir wieder am Anfang angekommen wären. 🙂
Als an Maltas Geschichte interessierte Person stellt man somit schnell fest, dass die bewegte Geschichte des Archipels heutzutage noch immer mit zahlreichen und wichtigen Feiertagen omnipräsent ist und seitens der Bevölkerung auch mit Stolz gelebt wird.
Valletta – die „Hauptstadt der kurzen Wege“
Als eifrige Leser unseres Blogs solltet Ihr mittlerweile wissen, dass Malta ein sehr kleiner Staat und damit das kleinste Mitgliedsland überhaupt der EU ist. Dies gilt sowohl für die Fläche von 316 km² als auch für die Bevölkerung, welche aus ca. 425.000 Einwohnern besteht. Aber war euch bewusst, dass selbiges auch für die Hauptstadt Valletta gilt?
Die ungefähr 6400 Einwohner verteilen sich auf lediglich 0,84 km² – beides sind die kleinsten Werte im EU-weiten Hauptstadt-Vergleich. Die geringe Fläche bedeutet, dass man, um die durchschnittliche Bevölkerungsdichte pro km² zu berechnen, auf einen km² hoch (!) und nicht runterrechnen muss. Die kuriose Folge: Die Bevölkerungsdichte pro km² ist damit höher als die eigentliche Einwohnerzahl. Zum Vergleich: Luxemburg, die Hauptstadt des gleichnamigen zweitkleinsten EU-Landes, misst über 50 km².
Alle Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß zu erreichen
Dass Valletta flächenmäßig klein ist, heißt aber nicht, dass die Stadt nicht reich an kultureller Vielfalt ist. Viel mehr bedeutet es, dass sämtliche Sehenswürdigkeiten problemlos zu Fuß zu erreichen sind. Das gilt beispielsweise von jedem Punkt der Gemeinde aus für den sogenannten Großmeisterpalast, der in der Vergangenheit verschiedenen Machthabern der Inselgruppe als Amtssitz diente und heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes darstellt. Knapp drei Gehminuten entfernt befindet sich die St. John’s Co Cathedral, welcher als der zweite Sitz des Erzbischofs von Malta fungiert. An der Nordspitze der Halbinsel, auf der sich Valletta befindet, liegt übrigens das Fort St. Elmo. Dieses spielte sowohl während der Belagerung Maltas im 16. Jahrhundert durch das osmanische Reich als auch im zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle.
Rechtwinkliges Straßennetz erleichtert die Orientierung
Übrigens: Sich in Valletta zu verlaufen ist nicht nur aufgrund der geringen Fläche so gut wie unmöglich, denn alle Straßen in der Stadt sind rechtwinklig angeordnet. Ähnlich wie zum Beispiel in Manhattan müsst Ihr also nur die abgelaufenen Häuserblocks zählen und beim Rückweg die gleiche Anzahl zurücklegen und Ihr kommt ganz sicher wieder am Ausgangspunkt an.
Klingt doch eigentlich recht verlockend, oder? Also worauf wartet Ihr dann noch? Reist nach Valletta und überzeugt euch selbst von der Attraktivität der „Hauptstadt der kurzen Wege“.
Maltas „Indipendenza“
Am 21. September feiern die Malteser ihre Unabhängigkeit von Großbritannien. Seit dem Jahr 1964 ist Malta keine britische Kolonie mehr. Heute ist das ein sehr großer Feiertag in Malta. Die Malteser nennen den Feiertag „Jum 1-Indipendenza“.
Die Geschichte
Die Maltesischen Inseln haben aufgrund ihrer strategischen geografischen Lage im Mittelmehr eine sehr große Bedeutung in der Vergangenheit gespielt. Sie waren immer von fremden Nationen beherrscht. Als im Jahr 1800 die Briten die Inseln von den Franzosen befreit haben, erlaubten sie den Maltesern eine eigene Regierung innerhalb des britischen Imperiums zu gründen. So wurde Malta eine britische Kolonie.
Nach dem zweiten Weltkrieg durften die Malteser ihre politische Unabhängigkeit erhalten, was zu einem sehr langen politischen und gesellschaftlichen Prozess wurde. Die Bewegung für Unabhängigkeit im Land hat sich dafür sehr eingesetzt und nach einem Referendum wurde Malta am 21. September 1964 unabhängig. Im Jahr 1974 wurde Malta eine Republik.
Jedes Jahr gibt es verschiedene Feierlichkeiten anlässlich dieses bedeutsamen Tages in der Geschichte Maltas.
Das Monument
Am 21. September 1964 wurde die maltesische Flagge in Floriana erhoben. Seitdem hat die kleine Stadt in der Nähe der Hauptstadt Valletta auch eine historische und symbolische Bedeutung für Malta. Aus diesem Grund wurde dort im Jahr 1989 auf dem 25-jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit eine Statue aus Bronze und Marmor errichtet. Mit ihren 8,5 Metern Höhe ist sie wahrscheinlich die größte Statue in Malta. Das Denkmal stellt eine Frau dar, die die maltesische Flagge in einer Hand erhebt und in die Ungewissheit schreitend, versucht sie sich von den Fesseln der Vergangenheit zu befreien.
Lebensstandard und Esskultur in Malta
Wer einen längeren Aufenthalt in Malta plant, der interessiert sich sicher was einem dort erwartet, was die Lebensbedingungen sind, wie der Lebensstandard und die Malteser sind und nicht zuletzt was man dort isst.
Lebensstandard – Malta ist ein kleiner Inselstaat im Mittelmeer. Aufgrund dieser geografischen Lage wurde die maltesische Geschichte, Kultur und Tradition durch die Jahrhunderte von den asiatischen bzw. arabischen Ländern sowie Italien und England geprägt, da Malta eine britische Kolonie war. Man kann sich denken, dass das sicher ein einzigartiger Mix ist!
In Malta ist Englisch die offizielle Amtssprache, es wird aber noch Italienisch und Maltesisch gesprochen. Zudem ist die Kriminalität dort sehr niedrig, deshalb eignet sich der Inselstaat sehr gut für Familien mit Kindern. Malta ist nicht zu groß, weit weg von dem Großstadtchaos und bietet viele idyllische Orte, die auch sehr gut zur Erholung sind. Mit einem sehr warmen Sommer und mildem Winter kann man ganzjährig draußen etwas unternehmen.
Da die Insel als Tourismusdestination sehr gut entwickelt ist, gibt es insbesondere im Sommer zahlreiche Attraktionen. Langweilig wird es ganz bestimmt nicht!
Was zu bedenken ist: obwohl das Leben in Malta im Vergleich zu diesem in Deutschland im Allgemeinen günstiger ist, kosten einzelne Produkte beispielsweise aus der Kosmetik- und Pflegeindustrie in etwa das Dreifache wie in Deutschland. Das ist so, weil Malta viele Produkte nicht selbst herstellen kann und diese importieren muss.
Esskultur – geprägt von dem Mittelmeerflair, ist die maltesische Küche selbstverständlich eine mediterrane Küche und man könnte sie mit der italienischen vergleichen: Meistens wird saisonal gegessen mit viel Gemüse, Fisch, Früchten und Teiggerichten. Traditionelle maltesische Speisen sind beispielsweise:
- Ross il-Forn – ein maltesisches „Risotto“, bzw. „Reisauflauf“ aus Reis und Hackfleisch, Eiern sowie Safran, das sehr langsam gekocht wird.
- Brugiel mimli – Auberginen, die mit Fleisch, Kapern und Oliven gefüllt sind.
- Ħobż biż-żejt – Dieses Gericht ist offensichtlich an die arabische Küche angelehnt. Es handelt sich hierbei um ein rundes Sauerteigbrot, das mit unterschiedlichen Kombinationen von Thunfisch, Zwiebeln, Knoblauch, Oliven, Kapern, Tomaten, Minze oder Sardellen belegt und mit Olivenöl beträufelt wird.
Sehr beliebt in Malta sind außerdem gebratene/gebackene Kaninchengerichte, wie beispielsweise Fenek mit Rotwein und Tomaten.
15 überraschende Fakten über Malta
Witzig: Es gibt über 200 Inseln im Mittelmeer, aber sage und schreibe 90% der Touristen besuchen nur 10% davon. Malta zählt vor allem bei den Amerikanern zu den eher unbekannteren.
Malta befindet sich südlich von Sizilien und nordöstlich von Tunesien. Die Insel hat eine felsige Küste, schöne Strände, ist sehr geschichtsträchtig und ist eines der kleinsten Länder Europas. Interessiert an 15 überraschenden Fakten? Los geht’s!
1. Man sagt über das Calypso Cave, dass es jene Höhle ist, über die Homer in „Die Odyssee“ geschrieben hat. Das Calypso Cave ist an sich nichts Besonderes, der dortige Ausblick auf den nahegelegenen Strand allerdings schon.
2. Malta besteht aus drei Inseln: Gozo, Comino und Malta
3. Es gibt zwei Amtssprachen – Englisch und Maltesisch (was ein bisschen arabisch klingt).
4. Die Hauptstadt Gozos ist Victoria, auch bekannt unter dem Namen Rabat. Besonders bekannt ist die wunderschöne Cittadella, deren Ursprung bis ins Mittelalter zurückreicht.
5. Mdina, die alte, von Mauern umgebene Stadt erlaubt auf seinen Straßen nur Autos von Einheimischen.
6. Die Hochsaison am Strand kann bis Mitte Herbst dauern.
7. Der große unterirdische Friedhof Hal Salflieni Hypogeum wurde etwa 2500 v. Chr. freigelegt.
8. Auf Malta fährt man auf der linken Straßenseite.
9. Die Briten hatten bis 1964 die Herrschaft in Malta, bevor das Land unabhängig wurde.
10. Es gibt in Küstennähe einige gesunkene Schiffe aus dem Zweiten Weltkrieg.
11. Laut UNESCO ist Valletta eine der geschichtsträchtigsten Städte der Welt.
12. Die Küstenabschnitte in Malta und Gozo sind ein Paradies für Wanderlustige.
13. Malta belegt Platz 48 der weltweit glücklichsten Länder. Das geht aus einem UN-Bericht von 2013 hervor.
14. Am San Blas Bay im Nordosten von Gozo gibt es einen roten Sandstrand.
15. Das Azure Window ist ein Felsen in Gozo mit natürlich geformtem flachem Dach. Man kann zwar nicht darauf laufen, aber dafür ganz nah baden.
Malta – Strand- und Kultururlaub in einem
Alle, die gerne Strand- und Kultururlaub verbinden, kommen auf Malta auf ihre Kosten. Neben den typischen Fels- und Sandstränden findet man dort auch lebendiges Stadtleben und wilde Partynächte in den touristischen Zentren, aber auch historische Kultur und wunderschöne Landschaften. Selbst Anfang Oktober herrscht strahlender Sonnenschein und das Mittelmeer lädt auch dann noch zum Baden ein. Malta bietet sich vor allem auch für Taucher und Schnorchler an, denn man findet dort viele Höhlen, Grotten und Wracks, die zum Erkunden einladen. Auch die überdurchschnittliche Sichtweite unter Wasser dürfte Tauchern zusagen.
Im Hochsommer kann es auf Malta leicht bis zu 40 Grad heiß werden. Dementsprechend heizt sich dann auch das Meer auf, sodass stets angenehme Temperaturen zum Baden herrschen. Im Früh- und Spätsommer bleibt es immer noch heiß. Das bedeutet, dass normalerweise von Mai bis Oktober durchgehend gebadet werden kann. Die Landschaft Maltas ist grundsätzlich geprägt von Kalkfels. Pflanzen sind dort eher selten. An der Küste sind zahlreiche malerische Buchten und Höhlen zu finden.
Kulturliebhaber sollten auf jeden Fall die komplette Insel erkunden. Mit zahlreichen Tempelanlagen und Palästen hat Malta eine Menge zu bieten. Unter anderem können Touristen auf Malta die UNESCO Weltkulturerben Hal Saflieni, ein unterirdisches Labyrinth, Hagar Qim, eine historische Tempelanlage und die Hauptstadt Maltas, Valletta erkunden. Auch findet in Malta – wie schon berichtet – jährlich das Victoria Arts Festival statt. Dieses wird von der Regierung Maltas gesponsert. Touristen und Einheimische können sich dabei über zahlreiche kostenlose Konzerte von Künstlern aus der ganzen Welt freuen. Aber auch für Liebhaber der malerischen Kunst gibt es dort immer etwas zu sehen.
Um die Insel auf eigene Faust zu erkunden, bietet es sich vor allem an, ein Auto zu mieten. Malta kann aber auch zu Fuß mit dem Rucksack erkundet werden. Wer dafür noch einen Rucksack braucht, kann unter anderem auf dieser Seite fündig werden. Da Malta nicht besonders groß ist, braucht der Wanderer auch nicht sehr lange, um die Insel zu durchqueren. Des Weiteren gibt es mittlerweile auch eine Hop-on Hop-off Bustour auf Malta, mit der der Urlauber jede Sehenswürdigkeit auf der Insel erreichen kann. Malta ist vor allem für diejenigen eine Reise wert, die gerne einen entspannenden Strandurlaub und eine Bildungsreise verbinden.