Malta als Teil des britischen Imperiums

Malta wurde 1814 zur englischen Kronkolonie und blieb Teil des Imperiums, bis die Insel 1964 Unabhängigkeit erlangte. Da die Insel auf halbem Weg zwischen der Straße von Gibralta und dem Suezkanal liegt, erlangte Malta schnell vor allem strategische Bedeutung, was sich noch heute in den Zahlreichen Festungen widerspiegelt, die auf der ganzen Insel zu finden sind.

Für die Briten war Malta ein bedeutender Stopp auf dem Weg nach Indien, während die Malteser ihrerseits profitierten, da zahlreiche kulinarische und botanische Produkte eingeführt wurden. Weizen und Speck, beispielsweise, waren vor der Besetzung kaum verbreitet.

Das Verhältnis zwischen Briten und Maltesern war jedoch nicht immer unproblematisch. 1919 protestierte die Bevölkerung gegen erhöhte Steuern. Britische Soldaten feuerten infolgedessen auf die Aufständischen und töteten vier Malteser. Das als Sette Giugno (ital. für 7. Juni) bekannte Ereignis ist heute ein nationaler Feiertag.

Bedeutung erlangte Malta auch während des Zweiten Weltkriegs, als die Nähe der Insel zu den Schifffahrtsruten der Achsenmächte einen bedeutenden strategischen Vorteil brachte. Für seine Tapferkeit wurde das maltesische Volk 1942 mit dem George Cross durch George VI ausgezeichnet, das noch heute die maltesische Flagge ziert.

1964 erlangte Malta nach langen Verhandlungen Unabhängigkeit von den britischen Besatzern, behielt jedoch Elizabeth II. als Queen of Malta. Noch heute ist der britische Einfluss überall zu spüren. Englisch ist Amtssprache auf Malta, nostalgische englische Telefonzellen und Briefkästen bestimmen das Ortsbild. Geschäfte und Cafés mit britischen Namen finden sich an jeder Ecke. Der Linksverkehr auf Maltas Straßen und die prächtigen Villen erinnern an die Vergangenheit als britische Kolonie.

Wer vor Ort über die britischen Einflüsse Maltas erfahren möchte, sollte nicht zögern, sich auf den Weg zu machen.

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